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Wegezeichen
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STERNENWEG/CHEMIN DES ÉTOILES

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Sternenweg/chemin des étoiles

Ein europäisches Modellprojekt entlang der Wege der Jakobspilger setzt [Wege]Zeichen!

 

Im Mittelalter orientierten sich die Jakobspilger in Richtung Santiago de Compostela an der feinen Sternenspur der Milchstraße, die am nächtlichen Firmament in Richtung Spanien weist. Das europäische Modellprojekt „Sternenweg/Chemin des étoiles“ nimmt symbolisch Bezug auf diesen kosmischen „Wegweiser“. Ziel des Projekts ist die behutsame Inwertsetzung der Wege der Jakobspilger in Teilen des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz sowie Lothringens und des Elsass und damit verbunden die Förderung des Bewusstseins für europäische Werte im Spiegel unserer kulturgeschichtlichen Wurzeln. Die Begegnung der deutschen und französischen Kulturen, die Auseinandersetzung mit deutscher und französischer Geschichte sowie die grenzüberschreitende Vernetzung und Zusammenarbeit spielen im Rahmen des Projekts eine bedeutende Rolle. Vor dem Hintergrund der das Projekt durchwirkenden Friedensvision erhält das Modellprojekt im aktuellen Weltgeschehen eine besondere Relevanz!

 

Der Regionalverband Saarbrücken hat das Projekt 2006 ins Leben gerufen und entwickelt das Modellprojekt und sein Netzwerk auf Basis des europäischen Leitgedankens gemeinsam mit engagierten Menschen sukzessive weiter. Über das Modellprojekt wurden grenzüberschreitend bereits zahlreiche kommunale Partnerschaften entwickelt, die unmittelbar durch die inventarisierten mittelalterlichen Kulturdenkmäler bzw. die Wegeführung im Projektraum mit dem europäischen Modellprojekt in Verbindung stehen.

Europa auf den Weg bringwn

Zentrale Themen sind die Vernetzung des baukulturellen Erbes des Mittelalters mit einer Pilgerschaft der Gegenwart, die sich auf die Wurzeln Europas, vor allem auf die Bildung und Verbreitung europäischer Werte bezieht. Der Leitgedanke des Modellprojektes versteht sich daher als Einladung zu einer Pilgerschaft entlang der Sterne Europas für Weltoffenheit, Humanität, Freiheit, Freundschaft, Demokratie und den Frieden! 

 

Ziel ist es, europäische Werte mit Kulturgeschichte, kulturellem Erbe, Kulturtourismus und kultureller Bildung für nachhaltige Entwicklung zu verbinden und Menschen dazu einzuladen, entlang der Wegerouten des Sternenweges auch humanistische Werte auf ganz persönliche Art und Weise vor Ort an den erfassten mittelalterlichen Kulturdenkmälern bzw. unterwegs (zu Fuß oder mit dem Fahrrad) zur Sprache zu bringen.

Der Projektraum – Ein großregionales Wegenetz im Herzen Europas

 

Die alten Bischofssitze Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und Metz zählten bereits im Mittelalter zu den großen Knoten- und Sammlungspunkten der Jakobspilger. Zwischen diesen entfalten sich in der Gegenwart die „Sternenwege“ des Projektraumes auf einer Gesamtlänge von ca. 1600 Wegekilometern. 

Der Projektraum – Ein großregionales Wegenetz im Herzen Europas

„Wegezeichen“ zu Kennzeichnung der steinernen Zeugen der Ursprünge der Pilgerschaft im Mittelalter

„Wegezeichen“

In der unmittelbaren Umgebung der Wegerouten in der Großregion wurden u.a. über 350 große und kleine Zeugnisse der mittelalterlichen Baukultur erfasst. Sie bilden eine „Perlenkette“ der baugeschichtlichen Zeitzeugen jener Pilger, die im Mittelalter ihre Wege entlang der Sterne in Richtung Santiago de Compostela gesucht haben. Diese mittelalterlichen Kleinode werden sukzessive mit einer Informationstafel und einer steinernen Jakobsmuschel als „Wegezeichen“ geschmückt. Sie laden zum Spurensuchen, Entdecken und Innehalten in den überaus facettenreichen alten Kulturlandschaften ein, gerne auch mal abseits der offiziell gekennzeichneten Wegerouten. Sukzessive entwickelt sich der Prozess weiter.

An verschieden Orten wurden im Rahmen des Projektes auch sogenannte „Wegeschleifen“ des Sternenweges ins Leben gerufen, um die Menschen auch lokal zum Spurensuchen und Wertepilgern einzuladen. Solche Schleifen finden sich bspw. in Neustadt an der Weinstraße oder auch in Klingenmünster.

Sternenweg von Bad Dürkheim bis Wissembourg

Mittelalterlicher Bezugspunkt

 

N49°15'47.545", E8°11'14.901" | Kleinfischlingen, Protestantische Pfarrkirche, ursprünglich St. Margareta. Unterbau des ehemaligen Chorturms um 1400 mit gewölbtem Erdgeschoss und Wandmalerei (Heiliger Christophorus) | Kleinfischlingen, église paroissiale protestante, à l’origine Sainte Marguerite. Soubassement de l'ancienne tour du chœur vers 1400 avec rez-de-chaussée voûté et peinture murale (Saint Christophe).

 

Im Jahre 1774 erhielt die mittelalterliche Dorfkirche von Kleinfischlingen ein neues Langhaus und einen barocken Turmaufbau. Von dem 1400 errichteten Turm hat sich der Unterbau mit dem quadratischen, kreuzrippengewölbten Chorraum erhalten. 1968–1973 wurden umfangreiche Reste der Fresko-Ausmalung freigelegt, die im Zuge der Reformation übertüncht worden waren. In den Wand- und Deckengemälden, die um 1500 entstanden sind, lassen sich beeindruckende Darstellungen biblischer Szenen erkennen: Die vier Evangelisten mit ihren Symbolen, Selige unter dem Schutzmantel Marias, die Geburt Christi, das Weltgericht mit Jesus als Weltenrichter auf dem Regenbogen. Unter den dargestellten Heiligen sticht Christophorus als Schutzheiliger der Pilger und Reisenden hervor: er stützt sich auf seinen Stab, an dessen Spitze Zweige austreiben. Im Mittelalter existierte die Vorstellung, die Seele führe ohne Weltgericht direkt ins Paradies, wenn man im Angesicht des Todes auf den Heiligen Christophorus schaue. Der Gewölbeschlussstein zeigt eine schräggestellte rote Kanne, die als Hinweis auf eine Segnung gedeutet werden kann.

Grafik "Kleinfischlingen prot. Pfarrkirche"
Wandmalerei (Heiliger Christophorus)
Beschreibung Sternenweg

Entdecken, was verbindet, zu Fuß oder mit dem Rad

Kleinfischlingen liegt genau zwischen der Pfalz Nord- und Südroute der Wege der Jakobspilger. Gehen Sie auf Spurensuche und erkunden Sie auch die mittelalterliche Baukultur in der Umgebung. Gehen Sie z. B. nach Süden über den Berg nach Essingen, zur alten Wendelinuskapelle mit den Fresken im Chorraum, nach Norden zur St. Georgskirche in Großfischlingen und nach Westen zum ehemaligen Wasserschloss in Edesheim oder natürlich in Richtung Osten nach Speyer mit all seinen mittelalterlichen Kostbarkeiten. Nutzen Sie hierfür die bereits vorhandenen und gut ausgebauten Wanderwege.

Die Internetseite

Die Internetseite – eine virtuelle Spurensuche

Die zugehörige Internetseite (dt./franz.) www.sternenweg.net zeigt auf einer interaktiven Karte alle Wege der Jakobspilger im Projektraum. Sie bietet die Möglichkeit, alle erfassten Zeugnisse der mittelalterlichen Baukultur mit Foto und Kurzbeschreibung zu lokalisieren. Zudem gibt es viele kulturgeschichtliche und touristische Informationen zum Pilgerwandern.

Der zugehörige Bildband – Eine poetische Dokumentation und Malgrund für innere Bilder

Bildband "Sternenweg"

Format 245 x 290 mm, Hardcover, gebunden, 568 Seiten, zweisprachig
(dt./frz.), 25 Euro (zzgl. Versandkosten), ISBN-Nr. 978-3-947148-00-4

Bezugsquelle: Tourist Info Saarbrücker Schloss, Schlossplatz 1–15,

66119 Saarbrücken, + 49 681-506-6006, 

 

Ansprechpartnerin vor Ort:

Pfrin. Elke Wedler-Krüger
Prot. Pfarramt Im Gäu

Kirchstr.11

67482 Freimersheim

Tel.: 0 63 47/12 67

Ansprechpartner Europäisches Modellprojekt Sternenweg/Chemin des étoiles:

Projektträger: Regionalverband Saarbrücken in Kooperation mit vielen Partnern vor Ort im Projektraum

Idee | Konzeption | Gesamtkoordination: 

Peter Michael Lupp, Mobil 0176 21 37 65 31, www.sternenweg.net

[… Das europäische Modelprojekt Sternenweg/Chemin des étoiles steht für ein weltoffenes und tolerantes Europa und dessen Wertekanon vor allem für Frieden in der Welt! Wir appellieren ganz im Sinne von Robert Schuman an die Zivilcourage aller Menschen, die auf den Sternenwegen in der Großregion unterwegs sind, aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und rechtsex­treme Gewalt einzutreten! Verbreiten Sie die demokratischen Prinzipien gegen Diskriminierung und für Toleranz mit allen Kräften und verbreiten Sie den Frieden! ...]

 

Elke Wedler-Krüger, Pfrin.

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