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Erich Stubenbordt - ein Leben in Kleinfischlingen

Lesebuch 1

 

1250 Jahre Kleinfischlingen – Ein Lesebuch

Im Kapitel 05 unseres Lesebuches „Vom Wandel der Verhältnisse in Landwirtschaft und Landschaft“ ist ein Text zu finden, der von Erich Stubenbordt handelt, der 1948 in Kleinfischlingen geboren wurde. Erich wohnte und wohnt immer noch in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes – und von seinen Schulerlebnissen soll im Folgenden zu lesen sein.

 

Der Lehrer Orth, der aus Gleisweiler stammt, wird für Erich der einzige Lehrer in seiner Volksschulzeit bleiben. Er verwendet in seiner pädagogischen Arbeit auch einen fingerdicken Stock aus Hartriegelholz, den er täglich einsetzt. Erich erinnert sich: „Ich hab jeden Tag meine Schläge gekriegt“. Der Lehrer bestraft für alles, auch dafür, was die Kinder außerhalb der Schule, tagsüber, „angestellt“ haben und was ihm von seinen Informanten im Dorf zugetragen wurde. Die Stöcke mussten die Kinder selbst beschaffen. Lehrer Orth bewirtschaftete auch den Kirchgarten und „beschäftigte“ die Schulkinder als Arbeitskräfte, z.B. beim Stecken von Zwiebeln. In der Regel musste Erich die Arbeitsgeräte im elterlichen Betrieb holen, er wohnte direkt neben der Schule. 

Eines Tages fällt Erich ein Löschblatt auf den Boden des Klassensaals, der nicht besonders sauber war. Der Lehrer fordert ihn auf, nach Hause zu gehen und eine Mistgabel zu holen. Erich folgt der Aufforderung, holt diese Mistgabel, lässt sie unten an der Schulhaustür stehen und geht wieder ins Klassenzimmer. Der Lehrer fragt, wo denn die Mistgabel geblieben sei und fordert Erich auf, diese umgehend ins Klassenzimmer zu bringen, in dem mittlerweile andere Kinder auch Löschblätter auf den Boden geworfen haben. Lehrer Orth sagt: „Jetzt kannst du mal deinen Arbeitsplatz ausmisten“. Erich, der ziemlich empört ist, will mit dem Vater über das Verhalten des Lehrers sprechen, der aber die Autorität des Lehrers Orth nicht in Frage stellen will. Eines Tages nimmt sich Erich vor: „Jetzt ist Schluss. Ich lasse mir diese Schläge nicht mehr gefallen.“ Offensichtlich spürt der Lehrer dies, er schlägt ihn nicht mehr.

Wie sah es im Dorf aus, außerhalb des Schulgebäudes: Die Dorfstraßen waren noch geschottert, die Gehwege mit Lehm gebaut, ideal, um „Klickerles“ oder „Messerwerfen“ zu spielen, außerdem wurde der „Dänzer“ auf der Straße gedreht.

Nach der Schule war aber nicht immer Zeit für die Hausaufgaben und fürs Spielen auf der Gasse. Die Kinder mussten manchmal direkt nach dem Unterricht auf den Acker zu den Eltern, um bei der Feldarbeit zu helfen. Gegessen wurde draußen, anstehende Hausaufgaben unter dem Wagen erledigt. Nachmittags waren oft Rübenstecklinge zu

Spielende Kinder

vereinzeln, kleine Kartoffeln für die Schweine auszulesen, Futterrüben mussten geputzt und gemahlen werden, und das anfangs noch mit der Hand – eine schwere Arbeit, blickt Erich zurück: „Auch Heu und Stroh musste ich regelmäßig runtermachen.“….. 

Autor: Manfred Merk

Vieles mehr aus Erich Stubenbordts Leben können Sie erfahren, wenn Sie im Lesebuch die Seiten 94 ff. aufschlagen. Exemplare können bei der Ortsbürgermeisterin Regina von Nida (06347-8816) erworben werden.

Bestellung ist hier per Internet möglich.

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