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Orgelkonzert

Thorsten Grasmück

Wunderbare Orgelklänge in Kleinfischlingen

 

Am Sonntag, 13.11.2022, 18 Uhr, fand in der gut besuchten Protestantischen Kirche in Kleinfischlingen ein Konzert mit dem 19-jährigen Organisten Thorsten Grasmück statt.

Nach der Begrüßung durch die Ortsbürgermeisterin Regina von Nida begann Thorsten Grasmück mit einem Stück des Komponisten Sigfrid Karg-Elert: Ein Siegesgesang Israels, eine „festliche, fröhliche Eröffnungsmusik“. Dieses Werk wurde im Jahr 1910 verfasst, im gleichen Jahr, in dem die historische Poppe-Orgel in die Kirche eingebaut wurde. Dies stellte Thorsten Grasmück heraus, der im Folgenden in einer äußerst sympathischen Weise durch sein Programm führte.

Johann Sebastian Bach, „Anfang und Ende aller Musik“ (Max Reger), gilt als bedeutsamster und größter Komponist für die Orgel und dürfe in keinem Orgelkonzertprogramm fehlen, merkte der Organist an. Zwei Werke von Bach belegten dies: Jesu bleibet meine Freude, eines seiner bekanntesten Werke und „ein Klassiker insbesondere bei Hochzeitsfeiern“, und Toccata und Fuge d-Moll, „wohl das berühmteste Werk für die Orgel – bereits die ersten drei Töne sind regelrecht zu einem musikalischen Ikon für das Instrument geworden“, betonte Thorsten Grasmück. Die Orgel, die „Königin der Instrumente“, erfüllte den Raum der kleinen und schmucken Kirche in wundervoller Weise. Klänge und Klangfarben der Orgel wollte Thorsten Grasmück mit den nächsten beiden Stücken demonstrieren: nochmals Bach mit Air (Suite Nr. 3) und Peter Iljitsch Tschaikowski mit dem Hauptthema aus dem Ballett Schwanensee. Zarte und leise Klänge wechselten mit lebhaften und intensiven.

Thorsten Grasmück
Thorsten Grasmück

Thorsten Grasmück wies auf die Möglichkeiten einer Orgel hin, die ein ganzes Orchester ersetzen könne. „Die vielfältigen und poetischen Klangfarben der Orgel kommen besonders zur Geltung“ in Georg Friedrich Händels Orgelkonzert f-Dur Op.4 Nr.4, Andante, „wobei Orgelkonzert in Händels Sinne nicht etwa eine Veranstaltung wie diese, sondern vielmehr ein Werk für Orgel und Orchester meine“, erläuterte der Organist. „Auch von diesem Stück erklinge eine Einrichtung für Orgel solo, in der vor allem die streicherartigen Klänge der Orgel zu hören seien“. Das berühmte Halleluja (aus dem Messias) nahm viele der ZuhörerInnen auf eine musikalische Reise in die eigene Musikgeschichte mit.

Mit einer Improvisation von Thorsten Grasmück selbst ging es weiter: Happy Birthday war das Motiv – passend zu Geburtstag und Jubiläum des Ortes Kleinfischlingen. Auch hier lockte der junge Organist der etwas älteren Orgel wunderbare Klänge hervor.

Orgel kann auch Jazz, das betonte Thorsten Grasmück und zeigte dies dem Publikum anhand des Stückes Intrade in Jazz von Johannes Matthias Michel (1962) in beeindruckender Weise. Nach einem Hinweis, dass in Frankreich im 19. Jh. bedeutende Orgelliteratur verfasst wurde und dass Alexandre Guilmant (1837-1911) es wie viele seiner musikalischen Zeitgenossen verstand, „mit virtuosen, effektvollen Werken der Orgel eine ungeahnte Klangfülle zu entlocken“, folgte das Werk Sonate Nr.1, Finale, was auch gleichzeitig das Ende dieses Orgelkonzerts bedeutete.

Die kleine Zugabe, ein Andante von Louis-James Alfred Lefebure-Wély, zeigte noch einmal die großen Möglichkeiten der Orgel, auch im eher verhaltenen, leisen Bereich unterwegs sein zu können.

Thorsten Grasmück, der Organist dieses schönen Abends in der Protestantischen Kirche von Kleinfischlingen, wurde mit großem, lang anhaltendem Beifall von den begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern verabschiedet.

Nach dem Konzert fanden sich noch viele BesucherInnen bei Glühwein und Lebkuchen im Kirchenraum zusammen, organisiert von der Ortsgemeinde.

Text: Manfred Merk
Fotos: Kuno Müller

Nach dem Konzert
Heiko, Katja, Peter und Wolfgang

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